Die EU im Trugschluss
Ab 2035 sollen ausschließlich Pkw mit elektrischem Antriebzugelassen werden. Das Europaparlament bestätigte am 8.Juni einen entsprechenden Gesetzentwurf der EU-Kommission. Dieses Vorhaben, das wohl sicher umgesetzt wird, soll dazu beitragen das EU-Ziel der Klimaneutralität ab 2050 zu erreichen. Allerdings gilt ein mit fossil erzeugtem Strom betriebenes Elektroauto nach den aktuellen Verordnungen als klimaneutral. Mitunter besteht hierin eingroßer Trugschluss dieses Vorhabens. Außerdem würde man sich wegen des erhöhten Bedarfs der für die Elektromobilität erforderlichen Rohstoffe von China stark abhängig machen. China verarbeitet den Großteil dieser wichtigen Rohstoffe, bspw. 87% der weltweit seltenen Erden. Was es bedeutet, in zentralen Bereichen in Abhängigkeit eines Landes zu sein, wird derzeit sehr offenbar. Um die Zukunft der Mobilität nicht von einer einzigen Technologie abhängig zu machen, gab es Bestrebungen sogenannte E-Fuels in den Gesetzentwurf mitaufzunehmen. Der Versuch ist nun gescheitert, obwohl genau dies den Weg zu einem technologieoffeneren Ansatz hätte bereiten können. So setzt unter anderem Porsche auf E-Fuels als Ergänzung zur CO2-neutralen Mobilität. Weitere Hersteller sowie Automobilzulieferer haben die Forschung sehr intensiv in diese Richtung vorangetrieben. Zugegeben, die Herstellung von E-Fuels erweist sich bislang als sehr energieaufwendig. Dennoch hätte man sich mit einer derartigen Entscheidung von EU-Parlamentariern nicht selbst dieser Alternative berauben sollen. Schon gar nicht, wenn nennenswerteUnternehmen dieser Technologie zutrauen, einen Beitrag für eine klimaneutrale Mobilität der Zukunft leisten zu können. Folglich hätte sich die Technologie der E-Fuels in diesem Gesetzentwurf wiederfinden müssen. Am Ende sollte der Markt bzw. der Konsument entscheiden, welcher moderne Technologiemix am besten für die klimafreundliche Mobilität der Zukunft geeignet ist.